Das Projekt

„Gemeinsam engagiert für eine gemeinsame Zukunft — Bürgerschaftliches Engagement im Bereich Integration“ (2007-2010)

Dokumentation

Abschlussdokumentation
Das bayerische Modellprojekt „Gemeinsam engagiert – Bürgerschaftliches Engagement im Bereich Integration“ ist nach dreijähriger Laufzeit im Mai 2010 zu Ende gegangen. In der vorliegenden Abschlussdokumenation wurden die Ergebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse der Projektarbeit zusammengefasst und für die ehren- und hauptamtlichen Akteur/innen im Themenfeld Bürgerschaftliches Engagement und Integration aufbereitet. Positive Erfah- rungen und fördernde Aspekte wurden dabei genauso herausgearbeitet wie Schwierig- keiten und Hindernisse. Die Projektdokumentation will damit auch auf die nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen des Engagements insbesondere von Migrantenorga- nisationen hinweisen, zugleich aber auch Anregungen und Ideen für eine erfolgreiche Arbeit geben und Mut machen für eigene Projekte.

--> Gesamtversion (pdf, 3,34 MB)
--> Handlungsfeld „Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte“ (pdf, 536 KB)
--> Handlungsfeld „Migrantenvereine“ (pdf, 671 KB)
--> Handlungsfeld „Mütter- und Familienzentren“ (pdf, 715 KB)
--> Handlungsfeld „Freiwilligenagenturen“ (pdf, 411 KB)

Artikel im Forschungsjournal Soziale Bewegungen
In ihrem Artikel „Bürgerschaftliches Engagement und die Gestaltung von Integrationsprozessen — Das Kooperationsprojekt gemeinsam engagiert als gutes Praxisbeispiel“ für das Forschungsjournal Soziale Bewegungen (Heft 3 - September 2011, Seite 56-64) befassen sich Marion Bradl, Projektkoordinatorin der AGABY und Torsten Groß, Projektkoordinator des LBE Bayern mit dem Thema Engagement und Beteiligung von Migrantinnen und Migranten in der Bürgergesellschaft. Ausgangspunkt sind die Erfahrungen im gemeinsamen Projekt gemeinsam engagiert
--> Artikel (pdf, 126 KB)

Interview in „engagiert.“ – Das Online-Magazin von www.Initiative-ZivilEngagement.de 5/2010
Marion Bradl und Torsten Groß im „engagiert.“-Gespräch: „Integration ist ein wechselseitiger Prozess“
--> Interview (pdf, 35 KB) (Fotos im Artikel von Peter Roggenthin, Photodesigner)

LBE-Informationsbrief
Der vierteljährlich erscheinende Informationsbrief „Engagiert in Bayern“ des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE) widmet sich in seiner aktuellsten Ausgabe unter dem thematischen Schwerpunkt „Engagement und Integration“ dem Projekt gemeinsam engagiert und steht als pdf-Datei zum Download zur Verfügung:
--> LBE-Informationsbrief 2/2010 (pdf, 929 KB)

Ausgangslage

Bürgerschaftliches Engagement hat für die gesellschaftliche Integration eine wachsende Bedeutung. Zunehmend wird dabei das Engagement nicht nur für, sondern insbesondere von und mit Migrant/innen als wichtige Ressource wahrgenommen. Migrant/innen engagieren sich in Vereinen und Initiativen, in Integrations- und Ausländerbeiräten, in Nachbarschaften und Communities. Sie organisieren Kultur- und Informationsveranstaltungen, bieten Hausaufgabenhilfe und Sprachkurse, beraten Migrant/innen wie auch Kommunen und engagieren sich in Gesellschaft und Politik. Um diese Potenziale besser entfalten zu können, bedarf es hauptamtlicher Unterstützung, engagementfördernder Infrastrukturen und bedarfsgerechter Qualifizierungs- maßnahmen.

Programme zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements erreichen bisher hauptsächlich Angehörige der Mehrheits- gesellschaft und deren Institutionen, wie Freiwilligenagenturen, Wohlfahrts- oder Jugendverbände. Es gibt kaum Förder- programme oder Unterstützungsangebote, die speziell für die Aufgaben von Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräten oder Migrantenorganisationen konzipiert sind. Gleichzeitig besteht ein großer Bedarf an Sensibilisierung und interkultureller Öffnung von deutschen Einrichtungen der Freiwilligenarbeit.

Vor diesem Hintergrund wurde das bayernweite Modellprojekt gemeinsam engagiert entwickelt.

Zielsetzungen und Aufgaben

Ziel von gemeinsam engagiert war es, das Bürgerschaftliche Engagement im Bereich Integration durch Beratung und Informationsvermittlung, durch Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie durch Austausch und Vernetzung zu fördern und zu unterstützen. Der Fokus lag dabei nicht auf dem Bürgerschaftlichen Enga­gement für Migrant/innen, sondern auf der Unterstützung des vielfältigen Engagements, das unmittelbar von und gemeinsam mit Migrantinnen und Migranten in den Kommunen, in Einrichtungen und Vereinen vor Ort ausgeübt wird. Ein Ziel war dabei auch, eine stärkere Vernetzung und strukturelle Verbindungen zwischen den einzelnen Akteuren, vor allem aber zwischen den Organisationen von Migrant/innen und denen der Aufnahmegesellschaft zu schaffen. gemeinsam engagiert ging mit seiner erfolgreichen paritätischen Trägerschaft durch eine Migranten- und eine deutsche Organisation selbst beispielhaft voran.

gemeinsam engagiert hat mit ausgewählten Akteur/innen und Einrichtungen des Bürgerschaftlichen Engagements im Bereich Integration kooperiert, modellhafte Maßnahmen für die Qualifizierung, Fortbil­dung und Vernetzung konzipiert und Prozesse zur Sensibilisierung und interkulturellen Öffnung eingeleitet. Zielgruppen des dreijährigen Projektes waren Migrantenorganisationen auf kommunaler wie auf Landesebene sowie deutsche Einrichtungen der Freiwilligenarbeit.

In vier exemplarischen Handlungsfeldern hat das Projekt mit zentralen Zielgruppen und Organisations­formen des Engagements von und mit Migrant/innen zusammengearbeitet: mit Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräten, mit Migrantenvereinen, mit Mütter- und Familienzentren und mit Freiwilligenagenturen in Bayern. Für alle Zielgruppen hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kooperationspartnern Fortbildungs-, Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote entwickelt, um die Rahmenbedingungen für ihre ehrenamtliche Arbeit zu verbessern. So wurden mit Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräten und Migrantenvereinen Qualifizierungsmaßnahmen und Fortbildungen konzipiert und durchgeführt, während Freiwilligeneinrichtungen bei interkulturellen Öffnungsprozessen konzeptionell begleitet und beraten wurden.

Um die Projektergebnisse übertragbar zu machen, wurden die durchgeführten Aktivitäten und Maßnahmen laufend dokumentiert, ausgewertet und evaluiert.

Angebote

Qualifizierung: Informations-, Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen für Integrations- und Ausländerbeiräte sowie Migrantenorganisationen (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Fördermöglichkeiten, Entwicklung und Umsetzung von Projekten, Vereinsmanagement, Rechtsfragen, Freiwilligenmanagement). Angebote für Einrichtungen der Freiwilligenarbeit zur interkulturellen Orientierung und interkulturellen Öffnung.

Beratung, Begleitung und Unterstützung interessierter Akteure und Institutionen in Kommunen bei vielfältigen Fachfragen und insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Projekte und Aktivitäten mit Beteiligung von Migrantinnen und Migranten.

Information: Sammlung, Auswertung und Darstellung gelungener Beispiele von Bürgerschaftlichem Engagement im Bereich Integration. Aufbau einer Internetpräsenz zum Themenbereich.

Austausch und Vernetzung zwischen Migrantenorganisationen und Einrichtungen der Freiwilligenarbeit auf regionaler und Landesebene.